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Von Varroamilben befallene Puppe einer männlichen Biene.
 

Hier noch ein paar weiterführende Gedanken von Richard Kaiser:

 

Bamberg. Seit gut 40 Jahren bereitet die Varroamilbe (Varroa destructor) unserer Honigbiene (Apis mellifera) große Probleme. Ähnlich wie die Pest im Mittelalter durch Flohbisse übertragen wurde, schädigt diese Milbe erwachsene Bienen und Bienenbrut nicht nur dadurch, dass sie diese „anzapft“, auch sie überträgt hierbei oft todbringende Krankheiten, für unsere Honigbiene.

"Re-Import" aus Asien

Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist in den 1970er Jahren die Milbe mit dem „Re-Import“ von Bienenvölkern aus Asien nach Deutschland gelangt. Die dort heimische Asiatische Honigbiene (Apis cerana) kommt mit diesem Parasiten zurecht – sie entwickelte im Zuge ihrer Evolution wirksame Abwehrmechanismen. Ohne menschliches Zutun durchliefe auch unsere Honigbiene einen entsprechenden, längere Zeit dauernden Anpassungsprozess gegen den in Asien auf sie übergewechselten Schädling. Bis dahin wäre unsere Landschaft jedoch nur mit einer extrem geringen Anzahl von Bienenvölkern besiedelt. Da die Honigbiene aufgrund ihrer Bestäubungsleistung für uns Menschen nach Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier ist, hätte ein längerer nahezu „honigbienenfreier Zeitraum“ verheerende Folgen für das Überleben von uns Menschen. So war es vernünftig und verständlich, dass die Varroamilbe anfangs – wohl  zunächst nur „als Übergangslösung“ gedacht - chemisch bekämpft wurde, um möglichst viele unserer Honigbienenvölker am Leben zu erhalten. Die chemische Bekämpfung stellt aber auch heute noch, fast ein halbes Jahrhundert später, das Standardverfahren bei der Honigbienenhaltung dar.